Es fing so harmlos an

„Ein D-Zug fährt hier, wie Sie seh’n so schnell er fahren kann. Das ist so weit ganz gut und schön. Es fängt ganz harmlos an. Der Zug, der fährt ins Märchenland und was dort geschieht ein Lustspieldichter kühn erfand, ihr ahnt nicht, was Euch blüht.“ So sang Johannes Heesters (1903 – 2011) in dem 1944 weiterlesen…

Im Namen der Demokratie: Dafür lasst uns streiten!

Von 1937 bis 1939 schreibt Charlie Chaplin (1889 – 1977) das Drehbuch zu „The Great Dictator“.  In diesen Jahren werden in Deutschland „volks- und staatsfeindliche Personen“ systematisch verfolgt, die jüdische Bevölkerung immer stärker ausgegrenzt und die Kriegsvorbereitung zunehmend sichtbarer vorangetrieben. Die deutsche Wehrmacht marschiert erst in Österreich und dann im tschechoslowakischen Sudetengebiet und schließlich in weiterlesen…

Des Unschuldigen Schuld

Gerty Spies hat Glück gehabt, sie überlebt. Aus München werden etwa 12.000 Juden vertrieben oder ermordet, nur etwa 160 kommen zurück.  Gerty Spies wird 1897 als Tochter des jüdischen Kaufmanns und Mundartdichters Sigmund Gumprich in Trier geboren. 1920 heiratet sie den Protestanten Alfred Spies und zieht mit ihm nach Freiburg im Breisgau. Aus der Ehe, die weiterlesen…

Der schöne 27. September

1960 fordert die Moskauer Tageszeitung „Iswestija“ Schriftsteller auf der ganzen Welt auf, einen gewöhnlichen Tag in ihrem Leben zu dokumentieren, und zwar den 27. September. Christa Wolf folgte dem Aufruf und dokumentierte den 27. September 1960 und dann jedes Jahr bis zu ihrem Tod diesen einen Tag im Jahr. Den ersten Tagesbericht von 1960 veröffentlichte weiterlesen…

Jena-Paradies

Peter Wensierski (*1954) wuchs in Heiligenhaus im Regierungsbezirk Düsseldorf auf, legte das Abitur in Kettwig, heute ein Teil von Essen, ab und studierte Publizistik, Politik und Geschichte in Berlin. Von 1979 bis 1985 war er Korrespondent in der DDR, dann wurde er mit einem Arbeits- und Einreiseverbot belegt. Ab 1986 war Wensierski Redakteur bei dem weiterlesen…

Der Prignitzer wie er ist, isst und lebt

Wolfgang Dost (*1940)  wuchs in Leipzig auf. Er studierte Germanistik und Slawistik in Leipzig und Potsdam. Als junger Lehrer kam er 1961 nach Wittstock. 26 Jahre lang arbeitete er in Wittstock als Lehrer, danach wechselte er in den Museumsbereich, baute das Museum des Dreißigjährigen Krieges auf. Inzwischen ist er ganz Prignitzer geworden. Die Regionalgeschichte und weiterlesen…

Gundermann

Es ist der 14. Juni 1998 in der Prignitzgemeinde Krams. Gerhard Gundermann singt ein Solokonzert. Es wird sein letztes sein.1 Eine Woche später stirbt er in seinem Wohnhaus in Spreetal bei Hoyerswerda. „einmal bleiben morgens meine schuhe leer einmal hilft mir auch dein fliedertee nicht mehr einmal fall ich in den schwarzen trichter rein einmal weiterlesen…

Revolution in Freyenstein

Der 18. März war ein warmer Frühlingstag. Am Mittag zogen viele, viele Menschen zum Platz vor dem Schloss. Sie feierten die Einführung demokratischer Rechte und die Ankündigung, dass es eine Verfassung geben sollte. Zwei Monate später, am 18. Mai, war die Stadt festlich geschmückt. Salutschüsse ertönten. Die Bürger bildeten ein Spalier. Über zweitausend Menschen drängten weiterlesen…

Das glückliche Geheimnis

„Es gibt dunkle Geheimnisse, und es gibt glückliche Geheimnisse. Mein glückliches Geheimnis bestand fünfundzwanzig Jahre lang darin, dass ich in Wien ausgedehnte Streifzüge machte und die an den Straßen stehenden, für Altpapier vorgesehenen Behältnisse erkundete auf der Suche nach für mich Interessantem.“ [9] Unsere Gesellschaft ist ein Wegwerfbetrieb und aus dem Strom des Weggeworfenen zog weiterlesen…

Geheimes Land

ehemaliges Übungsgelände der Sowjetarmee in Perleberg Ein Kiefernwald, undurchdringliches Gestrüpp … und dann liegt da ein Toter … und wieder Wald, ein wenig gelichtet, ein Einschussloch in einem blauen Wollpullover, wieder Wald, ein Bauchschuss, noch einmal Wald und dann ein mit Zahlen und Messlatte markierter Tatort. Fotografien von heute und Bilder aus Stasi-Unterlagen. Dann Fotos weiterlesen…