Ostgezeter und der Ernst des Lebens

Eine vergnügliche Lesung – auch mit Musik – mit Texten von Thomas Rosenlöcher

So richtig bekannt geworden ist der schon seit Beginn der achtziger Jahre in der DDR als Lyriker mit eigener, eigenwilliger Stimme geschätzte sächsische Dichter Thomas Rosenlöcher erst im Zusammenhang mit der Revolution von 1989, einer Zeit, in der dem Dichter erst einmal das Gedichteschreiben vergangen ist. 

Ironischerweise ist das der Zeitpunkt in seiner Biographie, zu dem seine Stimme plötzlich im ganzen Lande gefragt war. Was war passiert? Ein mitten im politischen und gesellschaftlichen Umbruch und trotz des heftigen Literaturstreits um das diskreditierte kulturelle Erbe der DDR erwachtes allgemeiner verbreitetes Interesse an lyrischer Dichtung aus Sachsen? Keineswegs, Rosenlöcher hat vielmehr im Oktober 1989 zufällig die Gelegenheit bekommen, etwas für eine Dresdener Tageszeitung zu schreiben, deren Chefredakteur gerade abgesetzt worden war, wie er in einem Interview mit Karl-Heinz Jakobs erzählt: 

„Das war auch einer meiner Alpträume: Die Zensur ist weg. Man kommt und fragt, hast du was? Ich mache meine Schublade auf, und nichts ist drin. Und so habe ich aus Verlegenheit mein privates Tagebuch abgetippt.“


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Peter Radziwill
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Bild Tobias Weißig | www.wikipedia.org


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