Vorsichtige Annäherung

Wer sich Quedlinburg von Westen nähert, trifft zuerst auf einen Berg, der schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Ein Poet unserer Tage lässt einen der damaligen Bewohner zu Wort kommen: „Von diesem Berg habe ich geduckt unter Büschen nach meinem Feind geguckt, und stieg er hinauf, hab’ ich mit Geheule ihn niedergemacht mit meiner Keule.“1 weiterlesen…

Unorthodox

Deborah Feldman wurde 1986 geboren und wuchs in der ultraorthodoxen, chassidischen Gemeinde der Satmarer im New Yorker Stadtteil Williamsburg auf.  Der Holocaust, so lehren die Satmarer Rabbiner, ist die Strafe Gottes für die Assimilation der Juden. Nur das Leben nach den Gesetzen ist gottgefällig und kann einen neuen Holocaust verhindern. Die Gründung des Staates Israel weiterlesen…

Neujahrswunsch des Aristoteles

  „Jede Kunst und jede Lehre, desgleichen jede Handlung und jeder Entschluss scheint ein Gut zu erstreben, weshalb man das Gute treffend als dasjenige bezeichnet hat, wonach alles strebt.“1 Alle Künste und Handlungen zielen auf die ‚eudaimonia‘, was oft mit „Glückseligkeit“ übersetzt wird. Dabei meint ‚eudaimonia‘ aber viel mehr: die Wohlgeordnetheit aller Lebensbezüge, der Verhältnis weiterlesen…

Die Liebe zu den Kindern und Nebenmenschen verpflichtet uns

Am 26. Januar 1806 predigte Pfarrer Rulemann Friedrich Eylert in Hamm.  Zu jener Zeit litten die Menschen in Europa unter der Pocken-Pandemie. Eine wirksame Therapie gab es nicht, bis zu einem Drittel der Infizierten starb. Wer die Krankheit überlebte, war oft mit von Narben entstelltem Gesicht, Blindheit, Taubheit oder geistiger Verwirrung geschlagen. Besonders hart trifft weiterlesen…

Ein Bischof in Blüthen?

Ein Zwischenbericht von der Suche nach einem Grab Der Lübecker Bischof Balthasar von Rantzau hat „Neun tag krank gelegen und [ist] daruff balde In gott verstorben, Er hete aberzuvor stets einen priester bey sich gehabt, dem er gebichtett und von Ime das hochwirtige Sacrament Inn zweyer gestalde empfangen, … und were fein sitig Inn stille weiterlesen…

Freiem Lieben, freiem Leben, hab′ ich ewig mich ergeben

Sie kleidete sich wie ein Mann, rauchte auf offener Straße, ging mit Männern in Gaststätten, debattierte revolutionäre Gedanken, schloss sich den Junghegelianern an und propagierte die freie Liebe. Sie heiratete mit 17 Jahren den 23 Jahre älteren Samuel Aston, wurde von ihm geschieden, heiratete ihn erneut und trennte sich dann endgültig. Sie ging nach Berlin weiterlesen…

Weiße Nächte

„Es war eine wunderbare Nacht, eine von den Nächten, die wir nur erleben, solange wir jung sind, freundlicher Leser. Der Himmel war so sternenreich, so heiter, daß man sich bei seinem Anblick unwillkürlich fragen mußte: können denn unter einem solchen Himmel überhaupt irgendwelche böse oder mürrische Menschen leben? So fragt man nur, wenn man jung weiterlesen…

Hectors Reise

„Es war einmal ein junger Psychiater, der Hector hieß und mit sich nicht besonders zufrieden war.“ [7] Er war – für einen Psychiater – relativ erfolgreich und doch ermüdete ihn seine Arbeit, vor allem wenn Leute zu ihm kamen, die unglücklich und unzufrieden waren. Darum beschloss er eine Reise zu machen, auf der er verstehen weiterlesen…

In Warteposition

„Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen, dass ich diesem Rat und dieser Stadt die Treue halten will,  ihr Bestes und ihren Nutzung nach äußerstem Vermögen befördern und ihren Schaden und Nachteil, so viel an mir ist, kehren, wenden, warnen will. Ich will auch Steuer, Abgaben, Accise und was sonst vom Rat und der Bürgerschaft gefordert weiterlesen…