Phrontisterion

Ein Phrontisterion ist ein Ort zum Sinnen und Nachdenken, eine Denkbude oder – modern ausgedrückt – ein thinktank. Bekannt wurde er mir durch die Komödie „Die Wolken“ (423 vor Christus) des griechischen Dichters Aristophanes (um 447 – um 380):

Der Bauer Strepsiades ist hoch verschuldet, auch weil sein Sohn Pheidippides sein Geld verschwendet hat. Als ihm die Gläubiger nun mit dem Gericht drohen, schickt Strepsiades seinen Sohn zu Sokrates in dessen Phrontisterion. Sokrates soll Pheidippides die notwendigen rhetorischen und juristischen Kniffe lehren, damit die drohende Klage abgewiesen wird. Der Plan gelingt. Strepsiades muss seine Schulden nicht zurückzahlen. Als aber sich bald darauf Strepsiades und sein Sohn streiten, verprügelt Pheidippides seinen Vater und erklärt ihm außerdem mit der erworbenen sophistischen Spitzfindigkeit, dass es sich bei den Prügeln und eine liebevollen Antwort auf das handelt, was der Vater zuvor seinem Sohn gegeben hat.

Aristophanes, der sich diese Geschichte ausgedacht hat, macht sich so einerseits lustig über die Denkbemühungen des Sokrates, andererseits spürt man auch die Anerkennung, welche Wirkung Gedanken haben können. In diesem Spannungsfeld zwischen unernsten und wirkenden Gedanken steht diese Seite.

Hier ist sind Aristophanes Wolken nachzulesen.


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