Das Phantom des Alexander Wolf

Das Werk von Gaito Gasdanow (1903 – 1971) gehört zu den ungewöhnlichsten Stimmen der russischen Emigrantenliteratur. Geboren in Sankt Petersburg und aufgewachsen in Sibirien sowie der Ukraine, schloss er sich als Jugendlicher den Weißgardisten im Bürgerkrieg an und gelangte 1923 ins Exil nach Paris. Dort lebte er unter prekären Bedingungen und arbeitete als Nachtfahrer für weiterlesen…

… selbst das Leben wurde uns nur geliehen

Salvador Dalí (1904 – 1989), La persistencia de la memoria (1931) Hanns Cibulkas Texte sind oft von existenziellen Fragen und spiritueller Suche geprägt. Sein Werk durchzieht eine tief empfundene Religiosität. Die Landschaften der Ostsee, Thüringens oder Böhmens werden für ihn zu Orten spiritueller Erfahrung. In der Natur sucht er Transzendenz, Trost und Orientierung. Viele seiner Tagebuchpassagen wirken wie moderne Psalmen weiterlesen…

Die Entscheidung

„Wer heute auf das Ende Weimars zurückblickt, weiß: Es ist politisch leichtfertig, nicht mit dem Schlimmsten zu rechnen.“ Die heutigen Rechtspopulisten sind jedoch nicht mit der NSDAP gleichzusetzen. Man kann aber lernen, dass die Rechtspopulisten ihre Ziele nicht verheimlichen, sondern offen erklären. Jens Biskys zur Zeit letztes Buch befasst sich mit der entscheidenden Phase der Weimarer Republik und zeichnet die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umstände nach, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus führten. weiterlesen…

Das Komplott

Die „Protokolle der Weisen von Zion“ sind eine Lüge – aber eine sehr erfolgreiche. Das gefälschte Dokument hat eine absurde Wirkungsmacht entfaltet. Bis heute wird es weltweit verbreitet und bis heute Einfluss hat.

Im Russland des späten 19. Jahrhunderts will die zaristische Geheimpolizei Ochrana von sozialen Unruhen ablenken und sucht einen Sündenbock. weiterlesen…

Flucht im Schlauchboot

Die Nixe Rusalka verliebt sich unsterblich in einen menschlichen Prinzen. So bittet sie die Hexe Ježibaba, sie in einen Menschen zu verwandeln, damit sie mit dem Prinzen zusammen sein kann. Allerdings hat die Sache einen Haken: Rusalka muss der Hexe ihre Stimme überlassen und ist fortan stumm und, wenn sich Rusalka und der Prinz entlieben sollten, wäre sie verdammt. Aber die Nixe schrecken diese Bedingungen nicht und sie wird zum Menschen. weiterlesen…

Alle Arbeit wird zum Spiel

„Was auf dem Spiel steht, ist die Idee einer neuen Anthropologie, nicht nur als Theorie, sondern auch als Existenzweise, die Entstehung und Entwicklung eines vitalen Bedürfnisses nach Freiheit, und von vitalen Bedürfnissen der Freiheit – und zwar einer Freiheit, die nicht mehr in Kargheit und der Notwendigkeit entfremdeter Arbeit begründet und begrenzt ist.” Als Marcuse weiterlesen…

Friedliche Heide

„Anlässlich einer Pressekonferenz am 9. Juli 2009 hat der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, seine Entscheidung bekannt gegeben, auf die Nutzung des Truppenübungsplatzes (TrÜbPl) Wittstock als Luft-Boden-Schießplatz zu verzichten.“ Der 9. Juli markiert seither den entscheidenden Sieg der Bürgerinitiative „Freie Heide“. 17 Jahre nach der Gründung der Initiative, nach über hundert Protestveranstaltungen und weiterlesen…

Leben im Weltkulturerbe

Der Platz am Fuße des Schlossbergs in Quedlinburg. Das Pfarrhaus Schlossberg 9 ganz links. 1754 sitzt Pfarrer Nikolas Dietrich Giseke an seinem Schreibtisch. Der Umzug aus dem rund 35 Kilometer entfernten Trautenstein liegt gerade hinter ihm. Noch sind nicht alle Kisten ausgepackt und alle Möbelstücke an ihrem Platz, da nimmt er sich schon Zeit, an weiterlesen…

Das Narrenschiff

Ein Schiff ist unterwegs nach Narragonien. An Bord sind über einhundert Passagiere, Bauern und Handwerker, Gelehrte und Kleriker, irgendwie ganz normale Menschen, so wie Menschen oft sind: eitel, geizig, genusssüchtig, ignorant, habgierig, manche schlicht sittenlos. Es ist ein Schiff voller Narren, das nach Narragonien unterwegs ist, aber nie ankommt. Sebastian Brant hat diese Geschichte aufgeschrieben, die 1494 veröffentlicht wurde. weiterlesen…

Insel im Strom

Marion Sehmsdorf (1906 – 2000) betätigte sich schon früh als Autorin. 1918 wurde ihr erstes Theaterstück „Christbrunnen“ aufgeführt, 1922 folgten das „Weihnachtswunder“ und 1923 „Lilofe“. In Königsberg saß sie mit Hanna Ahrendt in einer Klasse und studierte nach dem Abitur Germanistik und Theologie. 1931 heiratete sie und ging dann mit ihrem Mann nach Lupembe und weiterlesen…