Wolfgang Dost (*1940) wuchs in Leipzig auf. Er studierte Germanistik und Slawistik in Leipzig und Potsdam. Als junger Lehrer kam er 1961 nach Wittstock. 26 Jahre lang arbeitete er in Wittstock als Lehrer, danach wechselte er in den Museumsbereich, baute das Museum des Dreißigjährigen Krieges auf. Inzwischen ist er ganz Prignitzer geworden. Die Regionalgeschichte und das Niederdeutsche sind seine Themen. Schon die Dissertation vom 1975 beschäftigte sich mit „Untersuchungen zu den sprachlichen Existenzformen Mundart und Umgangssprache im Raum Wittstock“. Viele weitere Veröffentlichungen folgten. Sein vorläufig letztes Buch „Der Prignitzer wie er ist, isst und lebt“ will die Prignitz allen, die sie nicht kennen, mit vielen kleinen Geschichten auf hochdeutsch und etlichen Episoden up Platt näherbringen. Dazu hat Max-Otto Stoye viele witzige Zeichnungen geliefert.
„In der früheren DDR kannte man den Namen ‚Prignitz‘ kaum, denn er wurde offiziell sehr selten verwendet. Eingeweihte aus südlichen Gegenden wie Sachsen und Thüringen sprachen von einem zurückgebliebenen, dünn besiedelten Landstrich, einer ‚kalten Ecke‘, die die man sich nicht ohne Not verirren musste.“ [10]
Werden Menschen andernorts gefragt, wo die Prignitz liegt, vermuten sie manche in Ostpreußen, in Pommern oder haben noch nie davon gehört. Die Auskunft „irgendwie an der Autobahn hinter Berlin“ ist noch am genausten.
„Goethe war nicht hier, Schiller auch nicht und viele andere auch nicht. Selbst unser geschätzter Wanderprofi Theodor Fontane hat nur ein paar Stoppeln auf seinem Prignitzacker stehen gelassen.“ [19]
Doch die Prignitz ist eine beachtliche Landschaft. Wer es wagt, die Autobahn zu verlassen, wird ein Bild von der Landschaft, den Menschen und ihren Geschichten gewinnen. Es lohnt sich.
selbst lesen: Wolfgang Dost, Der Prignitzer wie er ist, isst und lebt, 2022.