Freiheitsschock

„Freiheit versus Unfreiheit. Demokratie versus Diktatur. Um nichts Geringeres geht es auch in diesem Buch.“ [13] Im Krieg in der Ukraine geht es um Freiheit oder Demokratie, ebenso wie es in der Deutungsschlacht in Deutschland um Freiheit und Demokratie geht. Die multiplen Krisen seit 2008 haben dazu geführt, dass viele Menschen der bundesdeutschen Demokratie, die weiterlesen…

„Eine Beteiligung 
meinerseits fand nicht statt“

Das Novemberpogrom in Perleberg Bis sich 1992 vier Schülerinnen auch mit der Geschichte der Juden in Perleberg beschäftigten, waren die Ereignisse im öffentlichen Bewusstsein weitgehend in den Hintergrund getreten. Es gab nur noch wenige Zeitzeugen und andere Quellen standen nicht zur Verfügung. 2008 nahm eine andere Schülergruppe die Erkenntnisse von 1992 auf und beschrieb die weiterlesen…

Lichtspiel

„Warum bin ich in diesem Auto? Ich sitze still. Wenn man sich nicht bewegt, kommt die Erinnerung manchmal zurück. Eins nach dem anderen. Der Fahrer hat mich abgeholt, hat mir die Tür aufgehalten, und die anderen haben mit offenen Mündern zugesehen … Denn eigentlich ist im Sanatorium Abendruh jeder Tag wie der andere.“ [11] Jetzt weiterlesen…

Der Zukunft werden sacht die Füße kalt

Erich Kästner hatte in seinen Berliner Jahren von 1927 bis zum Ende der Weimarer Republik 1933 seine produktivste Zeit. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten blieb er in Berlin. Seine Werke, bis auf „Emil und die Detektive“, wurden bei der öffentlichen Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 als „wider den deutschen Geist“ verbrannt, was er selbst weiterlesen…

Alle meine Geister

Uwe Timm (* 1940)  schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele und Drehbücher. Nach der Volksschule lernte er den Beruf des Kürschners und übernahm 1958 das Geschäft seines Vaters. Ab 1961 besucht er das Braunschweig-Kolleg, wo er Benno Ohnesorg kennenlernte. Anschließend studierte Timm Philosophie und Germanistik. Er war von 1967 bis 1969 im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), weiterlesen…

Es fing so harmlos an

„Ein D-Zug fährt hier, wie Sie seh’n so schnell er fahren kann. Das ist so weit ganz gut und schön. Es fängt ganz harmlos an. Der Zug, der fährt ins Märchenland und was dort geschieht ein Lustspieldichter kühn erfand, ihr ahnt nicht, was Euch blüht.“ So sang Johannes Heesters (1903 – 2011) in dem 1944 weiterlesen…

Im Namen der Demokratie: Dafür lasst uns streiten!

Von 1937 bis 1939 schreibt Charlie Chaplin (1889 – 1977) das Drehbuch zu „The Great Dictator“.  In diesen Jahren werden in Deutschland „volks- und staatsfeindliche Personen“ systematisch verfolgt, die jüdische Bevölkerung immer stärker ausgegrenzt und die Kriegsvorbereitung zunehmend sichtbarer vorangetrieben. Die deutsche Wehrmacht marschiert erst in Österreich und dann im tschechoslowakischen Sudetengebiet und schließlich in weiterlesen…

Des Unschuldigen Schuld

Gerty Spies hat Glück gehabt, sie überlebt. Aus München werden etwa 12.000 Juden vertrieben oder ermordet, nur etwa 160 kommen zurück.  Gerty Spies wird 1897 als Tochter des jüdischen Kaufmanns und Mundartdichters Sigmund Gumprich in Trier geboren. 1920 heiratet sie den Protestanten Alfred Spies und zieht mit ihm nach Freiburg im Breisgau. Aus der Ehe, die weiterlesen…

Der schöne 27. September

1960 fordert die Moskauer Tageszeitung „Iswestija“ Schriftsteller auf der ganzen Welt auf, einen gewöhnlichen Tag in ihrem Leben zu dokumentieren, und zwar den 27. September. Christa Wolf folgte dem Aufruf und dokumentierte den 27. September 1960 und dann jedes Jahr bis zu ihrem Tod diesen einen Tag im Jahr. Den ersten Tagesbericht von 1960 veröffentlichte weiterlesen…