Mein Name ist Ukraine

„Ich bin die Ukraine. Ich bin ein unabhängiges, souveränes und fortschrittliches Land. Das hat meinem Nachbarn, dem russischen Machthaber nicht gefallen. Er entschied, mich anzugreifen und meinen Körper zu verstümmeln. Er versucht meinen Freiheitsgeist zu zerstören. Mein Name ist Ukraine. Jetzt trage ich das Gesicht des Krieges. Schau in meine Augen, dort siehst du die weiterlesen…

Acis und Galatea

Der vermeintlich Starke greift den vermeintlich Schwachen an, um seinen Willen durchzusetzen. Der Starke schreckt dabei nicht davor zurück zu töten. Doch die Spezialoperation misslingt. Am Ende ist der Starke wieder weg und der Schwache hat auf Dauer Bestand. Schon die griechische Mythologie erzählt diese Geschichte. Der Kyklop Polyphem meint ein Anrecht auf die schöne weiterlesen…

Dorfkirche im Sommer

Friedrich Adolf Axel Freiherr von Liliencron wurde 1844 geboren. Sein Adel bedeutete jedoch keine finanzielle Sicherheit; sein Großvater hatte eine Leibeigene geheiratet und war enterbt worden.  Also versuchte sich Liliencron ab 1863 als Soldat. Er kämpfte in den Kriegen 1866 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich und musste schließlich 1875 wegen seiner Schulden den Abschied weiterlesen…

Ach, wie ein Narr war ich auf Fahrt

Die Hochkultur zwischen der Mitte des 12. und des 13. Jahrhunderts war der Minnesang. Das Publikum war adlig. Die Lieder wurden bei Hofe vorgetragen. Die Sänger waren nicht unvermögend. Dass unter den Minnesängern auch Juden waren, galt lange Zeit als ausgeschlossen. Dass im Codex Manesse1, der umfangreichsten Liederhandschrift des Mittelalters, auch die Lieder eines Juden weiterlesen…

Tagebuch der Übersiedlung

Dževad Karahasan wurde 1953 in Duvno geboren. Die Mutter war gläubige Muslima, der Vater bekennender Kommunist. Er selbst lernt neben dem Besuch des Gymnasiums bei einem Franziskanerpater Griechisch und Latein. 1972 kommt er nach Sarajvo und studiert dort Literatur- und Theaterwissenschaft. Seit 1986 ist er Dozent an der Akademie für szenische Künste Sarajevo. Die Belagerung weiterlesen…

Kirchen verschenken Kunstschätze

„Fast alle Zeugnisse mittelalterlicher Kunst in der Prignitz, die bis heute erhalten blieben, stammen aus Kirchen“1, etliche befinden sich jedoch nicht mehr in den Kirchen. Wo sind sie geblieben? Als nach 1865 die Verwaltung der Stadt Berlin in das neu gebaute Rathaus zog, wurde in den bisherigen Amtstuben und deren Archiven Inventur gemacht. Viele Dinge wurden weiterlesen…

Kleine weiße Friedenstaube

Sie muss aus ihrer Heimat vor dem Krieg fliehen. Es ist für sie eine Flucht ohne Heimkehr.  1926 wurde Erika Schirmer im damaligen Polnisch-Nettkow (heute Nietków) an der Oder in Schlesien geboren. Im Winter 1945 flieht sie mit ihrer Mutter. Der von Deutschland ausgegangene Krieg ist an seinen Ursprung zurückgekehrt. Erika Schirmer beschreibt es so:  weiterlesen…

Vor den Vätern sterben die Söhne

„Es müßte, für eine besondere Art des Rezensierens, auch im Feuilleton eine Rubrik namens ‚Wiedergelesen‘ eingeführt werden. Doch Literaturkritik im Feuilleton ist in der Eile des Geschäfts aufs Aktuelle getrimmt, da bleibt kaum Platz für eine wiedergängerische Lektüre. Alte Bücher sind zwar keine abgelebten, aber sie sind unwiederbringlich vergangen und haben für die tagesaktuelle Literaturkritik weiterlesen…

Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin

Thomas Brasch wäre heute 77 Jahre alt geworden. Geboren wurde er im britischen Westow als erster Sohn eines jüdischen Emigrantenehepaares. Die Eltern, sie aus Wien stammende Jüdin, er jüdischer Katholik, waren Kommunisten. 1945 gingen sie in die sowjetisch besetzte Zone. Der Vater machte Karriere als Kulturfunktionär. Die Mutter musste ihre künstlerischen Träume begraben.  Thomas wurde auf weiterlesen…